Samstag, 27. April 2024
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Bischöfe in den Niederlanden wollen Gläubige segnen, aber keine queeren Paare

Die niederländische Bischofskonferenz nimmt Stellung zur vatikanischen Segenserklärung "Fiducia supplicans". Dabei betont sie die Segnung einzelner Gläubiger und meidet die explizite Erwähnung der Segnung von Paaren.

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Die römisch-katholischen Bischöfe der Niederlande haben in einer Erklärung die vatikanische Erklärung „Fiducia supplicans“ begrüßt, die das Segnen von Paaren in „irregulären“ Beziehungen ermöglicht. Dazu gehören beispielsweise gleichgeschlechtliche Paare oder wiederverheiratete Geschiedene.

Die Bischöfe erwähnen die Segnung homosexueller Paare nicht

In ihrer Stellungnahme heben sie hervor, dass die Segnung einzelner Gläubiger, die in solchen Beziehungen leben, möglich ist. Dies ist ein wichtiger Schritt – aber es fällt auf, dass die Bischöfe nicht direkt von der Segnung von Paaren sprechen. Stattdessen sprechen sie von der Segnung einzelner Menschen.

In ihrer Erklärung betonen die niederländischen Bischöfe die Wichtigkeit der pastoralen Nähe und Begleitung. Sie erkennen an, dass die kirchliche Lehre die Ehe als eine unauflösliche Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau sieht und irreguläre Beziehungen moralisch verwerflich sind. Dennoch zeigen sie eine gewisse Offenheit, indem sie die Möglichkeit der Segnung einzelner Gläubiger in diesen Beziehungen hervorheben.

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Der Versuch der Bischöfe, einen Mittelweg einzugehen

Durch die gewählte Formulierung in der Segensformel soll deutlich werden, dass es sich dabei nicht um eine Bestätigung der für kirchliche Verhältnisse irregulären Beziehung handelt und eine Verwechslung mit einer Eheschließung vermieden wird. Diese Herangehensweise spiegelt das Bemühen wider, die kirchliche Lehre zu bewahren, während gleichzeitig ein Weg gefunden wird, einzelne Gläubige pastoral zu begleiten.

Die Stellungnahme der niederländischen Bischöfe ist ein weiteres Beispiel für die komplexe Haltung der katholischen Kirche gegenüber Homosexualität. Einige Teile der Kirche, wie die nordafrikanischen Bischöfe oder die österreichische Bischofskonferenz, sind offen für Segnungen homosexueller Paare.

Die Erklärung des Vatikans sorgte innerhalb der Kirche für Spannungen

Andere Teile der römisch-katholischen Kirche, wie etwa Bischöfe in Afrika, Ungarn oder Polen haben hingegen schon bald nach ihrer Veröffentlichung angekündigt, die vatikanische Erklärung zu ignorieren und keine schwulen oder lesbischen Paare zu segnen – trotz der Einschränkungen, die der Vatikan vorgibt.

Die niederländische Bischofskonferenz versucht so nun einen vorsichtigen Mittelweg zwischen beiden Ansichten und zeigt so die Spannung zwischen der traditionellen kirchlichen Lehre und dem Bedürfnis, auf die Realitäten des modernen Lebens einzugehen.

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